Montag, 1. Dezember 2008

Weihnachten

Die Nation teilt sich wieder in zwei Lager:
Die einen lieben Weihnachten.
Die anderen tun es (milde ausgedrückt) nicht.

Das liegt vermutlich 1. daran, welche Erfahrungen man als Kind davon hatte.
2. liegt es daran, was man denn an Weihnachten macht oder nicht.
3. sind es Feiertage, die vor allem für Familienmenschen eine Freude ist (darauf begründet sich ja der ganze "Zauber" und
"Mythos") - Menschen die alleine sind, fühlen sich genauso deprimiert, wie ohne Partner am Valentinstag auf einer Feier, die von
Paaren organisiert wurde - auf der es von Paaren nur so wimmelt.

Die Fragen wären nun:
1. Warum genau wird es von den einen Menschen gerne gefeiert?
2. Warum wird es von den Anderen eher gehasst?

Liegt es daran, das die Weihnachtsliebhaber gerne Feiern und die Stimmung lieben? (Der Duft an vielen Orten, das geschmückte
Fassaden, "Frohe Weihnachten" als Begrüßung, Menschen mit denen man nicht viel zu tun hatte oder man Krach hat tun so, als wäre
man mehr als nur per du, spenden, freundlich sein und Anderen helfen (Geist der Weihnacht), das Essen und die Plätzchen, das
Wiedersehen von Verwandten, die man fast nur von Fotos kennt...)
Oder daran, dass man gerne schnenkt oder etwas geschenkt bekommt?

Auffällig ist die Tatsache, dass die Gegenfraktion das meiste dessen, was die Anderen lieben als scheinheilig und verlogen
bezeichnen - und das nicht ohne Grund. Immerhin ist es ein Familienfest (hat mehrere Gründe), weshalb Familienmitglieder
miteinander feiern, obwohl sie sich nur zu Weihnachten sehen und vieleicht sogar hassen. Und was hat man davon? Man spielt
sozusagen heile Welt, damit die Ältesten der Familie (meistens geht's um die Oma) oder auch die Mutter zufrieden ist und ihr
Familiendasein richtig ausleben kann. Sie wünscht sich eine heile Welt und bekommt sie zu Weihnachten vorgespielt. Es ist nicht
verwunderlich, dass an Weihnachten dadurch aber auch eine sehr große Spannung vorhanden ist, warum es zu größeren Konflickten mit
hässlichem Ende kommen kann. Währenddessen wird im Fersehen heile welt und das Weihnachtswunder auf unnatürlichste Weise
propagiert und Menschen beim eintauchen in dieses Gefühl zu unterstützen. Desweiteren sollte man (meiner Meinung nach) nur dann
etwas schenken, wenn man es wirklich will (weil's man die Person liebt bzw. mag und/oder ihr was gutes tun will). Wenn man es aus
Höflichkeit macht, ist das doch Schwachsinn und ein unterlassen ist kein Fehlen von Anstand. Es ist nur das Vorhandensein von
Integrität.
Wobei man erwähnen muss, dass es auch Familien gibt, bei denen es nicht gespielt. Ist aber eher die Ausnahme.

Jetzt bleibt nur noch die Frage, welche Seite man bevorzugt?
Sich naiv in etwas hineindenken und versuchen eine Fassade zu wahren - anstatt ehrlich zu sein und sich nichts vorzumachen?

Oder propagiert man gegen die heile Welt und sieht in der Weihnachtsliebhabern eine Art von Menschen, de mit der Masse gehen, sich
einwickeln lassen und werder ehrlich zu sich noch zu anderen sind? Doch dabei haben sie natürlich keinerlei Freude, berauben sich
des Träumens, Freuens, Umarmens und Für-einander-da-seins...


Des Rätsels Lösung ist wieder mal der Mittelweg.
Extreme sind so gut wie nie angebracht.
In dem Fall wäre es (meiner Bescheidenen Meinung nach) das Beste, man verbindet es folgendermaßen:
Grundlage ist Ehrlichkeit - aber eben nicht bis auf's Blut. Man kann ja kleine Streitigkeiten vergessen oder zumindest
zurückstellen, Entschuldigungen aussprechen und verzeihen - solange es sich um Kleinigkeiten handelt. Ansonsten ist dann doch
alles nur eine Farce.
Wenn man Dinge nur an Weihnachten macht, kann man's auch bleiben machen - denn das ist wirklich scheinheilig! Zwei Dinge finde ich
am widerlichsten:
Die Weihnachtskirchengänger und die Weinachtshelfer.
Alles Jahre wieder, ist die Kriche mit Leuten voll, die sonst nichts damit am Hut haben. Man muss laut Bibel wirklich nicht in die
Kirche um christlich zu sein - warum also dann Weihnachten dort sein, wenn man es sonst nicht ist?

Und die Weihnachtshelfer! Egoistische Mensche, die einmal im Jahr etwas für andere Menschen tun - nur um ihr Gewissen zu
beruhigen! Während die Kirchengänger durch ihre fehlende Inegrität nur sich selbst schaden, sind Weihnachtshelfer für mich eine
der schlimmsten Arten von scheinheiligen. Man kann auch Feiertagshelfer sagen. Sie helfen Menschen nur, wenn sie dazu aufgefordert
werden und um vieleicht noch ihr Gewissen zu beruhigen. Sie helfen nur, wenn Andere zusehen und damit gesichert ist, dass es ihnen
wenigstens ein wenig Ansehen einbringt.

Ich will hiermit Niemanden die Stimmung vermiesen - letzendlich muss jeder selbst entscheiden.
Doch sollten wir alle viel öfter darüber nachdenken, was wir tun und warum...
Ansonsten gehen wir nur der Herde nach, in der oftmals eine Person die Richtung vorgibt.
Für etwas zu sein, nur weil die Herde dafür ist nennt man mitläuferisch und borniert.
Doch gegen etwas zu sein, nur weil die Herde dafür ist, ist doch genauso borniert und naiv!
Nur wer sich gar nicht darum kümmert, ist wahrlich frei und tut einfach nur was er will...

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